Western Mongolia

Wir fuhren immer weiter Richtung Westen in das Altai-Gebirge, nahe an der Grenze zu Russland und China, auch Kasachstan ist hier nur noch einige 10 Kilometer entfernt.

Es hat praktisch keine Bäume mehr und es ist um einiges kälter geworden, denn es hatte dor mittlerweile schon geschneit. Das heisst es gibt beim Zelten am Abend kein Feuer mehr. Durch das erschwerte Klima ist dieses Gebiet weniger stark besiedelt als die zentrale Mongolei. Zudem wohnen im äussersten Westen nur noch kasachische Mongolen. Sie haben zwar den mongolischen Pass, sprechen aber meistens nur kasachisch. Das heisst unser Guide hatte hier zum Teil auch Probleme mit der Verständigung.


Richtung West Mongolei - Altai Gebirge

Nach dem White Lake gings zu den zwei kleineren Salzwasserseen, dem Telmen Nuur und Khyargas Nuur. Das Ufer war zum Teil ringsum weiss. Für die Tiere war es jedoch wie es den anschein machte kein Probelm, Sie tranken trotzdem daraus.

Beim Khargar Nuur (Tag 13) konnten wir das letzte mal beim zelten ein Feuer machen. Denn wir hatten noch genügen kleinere, abgestorbene Äste von den Streuchern gefunden. Denn richtige Bäume gibt es hier kaum mehr. Die Abendstimmung / Sonnenuntergang genoss zumindest Thomas mit einem Bierchen, Sie machte wieder einmal 1000ende Fotos.
Über Nacht kamen jedoch die bösen Wolcken und brachen starken Regen und starken Wind. Auch am Morgen wollte es einfach nicht aufhören zu regnen. Mussten unser Zelt nass einpacken und im Auto frühstücken. Daraufhin besuchten wir nur einige Kilometer weiter den Khet-suu-Khad-Felsen, diese Sehenswürdigkeit wird anscheinend vorallem von den Einheimischen besucht.

Da die Touristensaison in dieser Jahreszeit (Ende September) schon sehr am Ende ist hatten sie hier die meisten Geers schon abgebaut, nur noch zwei standen, welche aber in zwei Tagen auch abgebaut werden. Auch unterwegs haben wir schon einige Nomaden gesehen die zu ihrem Winterlagen zogen. Unser Guide ergatterte jedoch noch ein Geer für uns alle, obwohl eigentlich eine Zeltnacht vorgesehen war, aber er fand es sei für uns einfach zu kalt und nass. Es war natürlich auch für ihn angenehmer im beheizten Geer zu schlafen als im Auto.

Wie man auf den unteren Fotos sieht war am nächsten Tag wieder schönes Wetter, der Wind war aber immer noch sehr stark, darum auch diese starken Wellen, obwohl es nur ein See ist.

Mit einer Fähre überquerten wir den Fluss der zwei Seen miteinander verbindet. Unser Guide bekam zum Glück bei unsere letzten Unterkunft die Telefon-Nr. vom Fährenbetreitber. Denn als wir dort abkamen war niemand vor Ort. Erst nach einem Anruf hies es dass sie in 20min kämen. Das hiess für uns, dass wir genügend Zeit hatten um ein kurzes Bad zu nehmen. Und ja es war sehr kalt! Auch unser Fahrer und Guide nahmen ein kurzes Bad, jedoch nur sehr nahe am Ufer. Denn beide können  nicht schwimmen, was in der Mongolei aber nichts besonderes ist.

Plötzlich kamen wir an einer kleinen Oase vorbei. Es hatte Wasser und Bäume, viele Schafe und Ziegen. Als es schon eindunkelte hielt unser Fahrer bei einem Geer an. Wir fragten uns schon was wir hier wohl wollen. Möchten sie einfach was trinken oder für einen Schlafplatz fragen?! Wir waren nun im kasachischen sprechendem Gebiet angekommen, man sah ihnen an dass die Verständigung hier schwer fällt. Wurden trotzdem zum Tee eingeladen und nach einiger Zeit erfuhren wir von unserem Guide dass wir hier bei ihnen im Geer übernachten können. 

Die Kasachen sind mosleme, aber nehmen es wohl nicht so streng, denn sie tranken Alkohol. Beim essen entstand dann durch die Sprache ein Missverständnis.
Die Familie kochte und wie es hier so üblich ist fängt das Familienoberhaupt, hier der Vater, an zu essen. Die Gäste dürfen dann mitessen und erst am Schluss der rest der Familie. Da wir nicht alles wegessen wollten hielten wir uns recht zurück, doch sie meinten immer wir sollen noch mehr essen. Kurze Zeit später kamen immer mehr Leute rein, wir wahren wohl eine art Sehenswürdigkeit, darunter auch eine junge Frau die in Ulan Bator studierte und somit auch mongolisch sprach. Sie half unserem Guide sich zu verständigen und dann erfuhren wir plötzlich dass die Familie eigentlich schon Abend gegessen haben und nur für uns npchmals gekocht haben. Aha ja dann, zugreifen!

Die Familie war sehr neugierig, jeder Schritt wurde beobachtet und die Schlafsäcke, Isomatten etc. begutachted was denn das sei.


Unser Video dazu:


Spezialbewilligung für das Grenzgebiet

In Tsagaannuur, mittlerweile Tag 17, mussten wir eine Genehmigung einholen damit wir ins Altai-Gebirge, ins Grenzgebiet zu China und Russland fahren dürfen, Auch hier leben praktisch alles nur kasachische Mongolen, darum hatte es auch eine Mosche. Jedoch sind bei der Ausstellungsbehörde etc. nur "mongolische" Mongolen angestellt. Denn man weis ja nie......
Da diese Stadt schon sehr nahe an der Grenze zu Russland ist (ca 30 km) und das Benzin somit direkt mit dem Lastwagen importiert wird, ist es hier günstiger als zuvor. Normalerweise wird das Benzin mit dem Zug nach Ulan Bator transportiert und dann von dort aus ins ganze Land verteilt.

Im Altai-Gebirge war dann zelten angesagt. Wir stellten unser Zelt auf einer offenen Wiese auf. Plötzlich sahen wir wie ein Junge zu uns lief. Wie es sich herausstellte konnte er nicht sprechen und wahr wahrscheinlich ein wenig behindert. Auch er beobachtete uns wieder auf Schritt und Tritt und das in einem Abstand von ca. 1m. Lief uns, vorallem Thomas immer nach. Auch als er die Autotür öffnete und etwas rausholen wollte streckte der Junge seinen Kopf rein. War sehr amüsant.
Als es kurz Zeit später Abendessen gab kriegte natürlich auch der Junge was ab. Ist hier in der Mongolei so üblich. Es wird alles geteilt! Erst als die Sonne unterging und es kalt wurde gab er zu verstehen dass er nun kalt habe und ging.
Einiges später, als wir schon fast im Zelt in den Schlafsäcken steckten, hörten wir wie einige Pferde angeritten kamen. Da wir nichts von unserem Fahrer oder Guide hörten streckten wir unser Köpfe raus. Es sahen und zwei Männer und ein kleiner Junge entgegen. Und da kam auch schon unser Guide von der WC-Tour zurück und begrüsste die drei.

Am Morgen sahen wir dann von weitem wie der kleine Junge von gestern Abend zu uns lief. Als er ankam bemerkten wir dass er noch seinen kleinen Bruder "Huckepack" getragen hat.

Da wir gerade unser Frückstuck zu uns nehmen wollten gabs auch für die zwei Kleinen ein Gonfibrot und was zum trinken. Da streckte er uns eine Art getrocknete Joghurtstücke als Geschenk entgegen. Wie süss! Obwohl wir dies eigentlich nicht so mögen, aber dafür unsere zwei Mongolen!
Ihr Vater trieb seine Pferde zu uns und legte dann auch einen Halt bei uns ein. Auch er kriegte was zum essen und trinken. Als die drei genug hatten gingen sie nach hause und wir packten unser Hab und Gut wieder zusammen, luden es ins Auto und fuhren weiter.

Unterwegs zum Basiscamp machten wir noch einen Halt bei einem Gebiet wo man überall diverse Zeichnungen aus alter Zeit auf den Steinen findet.

Am Abend kamen wir dann beim Basecamp an. Ab hier ist Fahrverbot. Da die Saison schon vorbei ist war hier niemend mehr zu sehen. Es hies dass wir hier heute übernachten und auf die restlichen Touristen warten die mit uns morgen die Wanderung machen werden.

Drei Stunden später kam dann mal ein weiters Auto an und anschliessend auch bald die anderen restlichen.

Wie man auf dem Bild unten sehen kann hatte es übernacht geschneit !!! Die Wanderung wurde abgesagt, denn wenn es hier auf 2600m schon geschneit hat, wie sieht es dann wohl auf 4000m aus?! Wir waren dafür alle zu schlecht ausgerüstet. Ein Kolumbianer hatte an diesem Tag das erste Mal Schnee gesehen!

Und dann hiess es plötzlich wir gehen doch hoch zum zweiten Basecamp, jedoch mit unseren Autos. Hmmm ok, aber es ist doch Fahrverbot? Naja, für uns besser, denn ansonsten müssten wir unser Zelt, unsere Schlafsäcke (wir haben mittlerweile je 3 Stück!), Matten, Essen etc. alles selber hochtragen.
In der Mitte der Strecke rutschte unser Fahrer ein Stück zurück und schlug am Boden auf. Und da geschah es, ein Teil des Auspuffes so stark verbog dass es abgebrochen werden musste.

Oben angekommen wurde es zunächst freundlicher und die Sonne kam kurz hervor, bevor es wieder anfing zu schneien. Wir waren nun auf ca. 3000 m.ü.m. Hier schlugen wir auch unsere Zelte auf! Phuu war die Nacht kalt, doch wir hatten nicht kalt.

 

Unsere Schlafausrüstung:

1. Schicht = Dicke Socken, lange Unterhosen und langen T-Shirt

2. Schicht = zweites Paar lange Unterhosen, Pullover und Schal um das Gesicht gewickelt

3. Schicht = (dünner Seidenschlafsack als "Schutz" da es ja nicht unsere Schlafsäcke sind) Schlafsack
4. Schicht = zweiter Schlafsack
5. Schicht = dritter Schlafsack

6. Schicht = unter dem Schlafsack eine Matte, darüber eine Decke

7. Schicht = darunter zwei Isomatten

 

Und am nächsten Morgen war traumhaftes Wetter. Standen gleich auf als die Sonne aufging!

Da wir die eigentlich vorgesehene wanderung nicht machen konnten liefen wir einfach ein bisschen herum bevor wir am späteren Nachmittag wieder nach unten fuhren.

Bevor wir nach Ulgi zum Eagle Festival fuhren übernachteten wir noch an einem wunderschönen See mit Blick auf die verschneiten Berge.
Thomas nahm sogar noch ein kurzes Bad im See. Flavia wusch sich nur die Haare und hoffte dass sie dann in der Stadt eine Dusche nehmen kann.


Einige Fackten zum Altai-Gebirge und den kasachischen Mongolen:

  • Der Altai ist ein bis zu 4506 m hohes mittelasiatisches Hochgebirge im Grenzgebiet von Kasachstan, Russland (Sibirien), der Mongolei und China.
  • Er erstreckt sich über rund 2100 km Länge.
  • Teile des Altai sind Weltnaturerbe der UNESCO.
  • Der Altai ist reich an Bodenschätzen wie Kohle, Blei und Zink, aber auch Edelmetallen und Eisenerz.
  • Der höchste Berg des Mongolischen Altai ist der Khuiten Uul (4374 m).
  • Mit etwa 3% sind die Kasachen die grösste ethnische Minorität in der Mongolei.
  • Die sind überwiegend in den westlichen Landesteilen angesiedelt.
  • Um 1840 kamen die ersten Kasachen in die Region im Westen und waren zunächst nur während des Sommers auf den mongolischen Weiden gezogen.
  • Für die Wirtschaft der Mongolei sind Sie in einigen Bereichen fast unersetzlich.
  • Das kasachische Geer ist um einiges grösser als das mongolische und hat keine Stützen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Florence & family (Dienstag, 18 Oktober 2016 13:27)

    Wow, eifach phantastisch...
    Danke für die wundervolle Bilder und Bricht!