Von Kampong Thom aus ging's weiter nach Siem Reap, wie gewohnt mit dem Bus. Hier befinden sich die berühmten Tempel von Kambodscha. Der Ankor Wat der auf jedem Reiseprospekt über Kambodscha wohl auf dem Titelbild ist und der Ta Prohm, den man vom Film Tomb Raider kennt.
Die Tempel sind schön, jedoch hat es hier tausende von Touristen und der Eintrittspreis ist deftig.
Unterkunft mit Pool - sehr zu empfehlen
Im Landesinneren ist es gefühlt viel heisser als an der Küste, so gönnten wir uns hier eine Unterkunft mit einem Pool. Und diesen genossen wir auch jeden Tag! Das Bloom Garden Guesthouse können wir sehr gerne weiterempfehlen. Es ist zwar etwas ausserhalb vom Stadtkern, dafür aber näher an den Tempelanlagen. Da wir sowieso am Abend immer viel zu müde waren um noch in das Zentrum zu gehen war es für uns ideal.
Das Guesthouse verleiht gratis Fahrräder, obwohl die Tempel weit auseinander liefen machten wir gebrauch von ihnen. Ein wenig Sport kann nicht schaden dachten wir. Doch es war schon sehr hart bei dieser Hitze, so dass wir am dritten Tag doch ein Motorrad mieteten. Zudem sind die Fahrräder auch nicht die neusten. Sie hatten keine Gänge und der Po tat einem vom sehr unbequemen Sattel nach einer halben Stunde schon weh....
Einige Fakten zu Siem Reap und Angkor gemäss Wikipedia:
- Siem Reap - Der Name bedeutet wörtlich Ort der Niederlage der Siamesen und bezieht sich auf einen Sieg der Khmer über das Heer des Thai-Königreiches Ayutthaya im 17. Jahrhundert.
- Angkor ist eine Region nahe der Stadt Siem Reap, die vom 9. bis zum 15. Jahrhundert das Zentrum des historischen Khmer-Königreiches Kambuja bildete.
- Auf einer Gesamtfläche von mehr als 200 km2 wurden nacheinander mehrere Hauptstädte und in deren Zentrum jeweils ein grosser Haupttempel errichtet.
- Es gibt Vermutungen, dass im Grossraum von Angkor am Höhepunkt des historischen Königreiches bis zu einer Million Menschen auf etwa 1000 km² gelebt haben könnten.
- Im 10. Jahrhundert wurden unter Yasovarman I. (regierte 889–910) zahlreiche Bewässerungsanlagen und Stauseen angelegt, die unter anderem dazu beitrugen, dass mehrmals im Jahr Reis geerntet werden konnte. Diese erfolgreiche Landwirtschaft führte zu Nahrungsüberschüssen und brachte dem Khmer-Reich grossen Reichtum. So kam es, dass das südlich von China gelegene Land zu einem regionalen Machtzentrum Südostasiens wurde und die Khmer in der Lage waren, grosse Städte und gewaltige Tempelanlagen zu errichten.
Unser 1.Tag - unterwegs mit dem Fahrrad
Am ersten Tag führen wir am Morgen um etwa halb 5 Uhr los um den Sonnenaufgang am Angkor Wat zu besichtigen (4.8 km). Um 5 Uhr öffneten die Tore und alle stürmten los zum besten Sunrise-Spot, welcher sich am linken Tümpel befindet.
Da wir unter den Ersten waren ergatterten wir einen Platz in der ersten Reihe und konnten uns hinsetzen. Jetzt war warten angesagt. Als wir uns einige Zeit umdrehten trauten wir unseren Augen nicht. Tausende Leute standen plötzlich hinter uns.
Doch in den Tempel gingen wir aber nicht. Als wir die vielen Leute sahen wollten wir nur noch die Flucht ergreifen. Wir haben ja noch zwei weitere Tage...
Weiter ging's zum Phnom Bakheng (1.4 km). Hier liefen wir den Hügel hoch. Leider hatte man aber von hier nicht so einen schönen Ausblick wie erhofft - die Sicht war nicht klar. Trotzdem kann man den Ankor Wat in der Ferne sichten.
Einige Meter weiter kamen schon die Stein-Figuren der “Hauptstadt“ Angkor Thom. Die Brücke über den Wassergraben ist gesäumt von Stein-Figuren die zuvor mal als Geländer dienten. Weitere 1.8 km und wir waren beim bekannten Haupttempel Bayon, hier gibt es aber einiges mehr zu entdecken als nur dieser. Auch der Baphuon Tempel, welcher sich gleich nebenan befindet war sehr schön.
Der Bayon Tempel ist neben dem Ankor Wat die bekannteste und eine sehr eindrucksvolle Tempelanlage in Ankor - berühmt vor allem wegen seiner Türme mit meterhohen, aus Stein gemeisselten Gesichtern.
Im späten 12. Jahrhundert begann König Jayavarman VII. mit dem Bau der neuen Hauptstadt des
Khmer-Reiches, Angkor Thom (grosse Stadt). Im Zentrum der 9 km² grossen und von einer Mauer umgebenen Stadt wurde der Bayon als Haupttempel errichtet.
Hier waren wir wohl zur falschen Zeit. Es hatte auch hier tausende Leute. Am Nachmittag fuhren wir nochmals vorbei, dann hatte es viel weniger!
Der Baphuon Tempel ist ein Mitte des 11. Jahrhunderts zu Ehren des Hindu-Gottes Shiva erbauter monumentaler Tempelberg. Er liegt im Zentrum der Hauptstadt Yasodhapura ,einer quadratischen Anlage, die etwas grösser war als die später an ungefähr gleicher Stelle gelegene Hauptstadt Angkor Thom.
Auch zwei weiter kleiner Tempel sind auf den Fotos zu erkennen. Auch diese sind alle innerhalb dieser Angkor Thom Mauer auffindbar.
Durch das East-Tor verliessen wir den Tempelkomplex und fuhren weiter zum Ta Keo (3.3 km) , Anschliessend bogen wir in einen Waldweg ein, welcher uns zum Fight of Gobbon füfrte. Hier hätte man mit einer Zipline fahren können, dies war aber viel zu teuer. Dafür sahen wir einen Gibbon!
Der Weg wurde schmaler und wir kamen zu einem kleinen Fluss-Staudamm. Es war nicht angenehm doch wir brachten die Fahrräder auf die andere Seite und fuhren zum Eingang vom Preah Khan Tempel. Dieses war wirklich sehr schön und es hatte vor allem sehr wenige Leute (4 km).
Die buddhistische Anlage ist vermutlich das Relikt einer provisorischen Angkor-Hauptstadt. Der verhältnismässig gut erhaltene Komplex aus dem späten 12. Jahrhundert zählt zu den formenreichsten und bedeutendsten Flachtempeln des Kulturkreises.
Wir waren nun schon ziemlich müde und so fuhren wir durch die Bayon-Tempelanlage wieder zu unserem zuhause, dies waren auch wieder etwa 13 km. Somit legten wir an diesem heissen Tag gut 28 km zurück mit unseren Klapperkisten.
Ticket - Kosten
Die Eintrittspreise sind im Februar 2017 deutlich gestiegen! Wir finden es einen sehr übertriebenen Preis, auch wenn sie sich wirklich sehr mühe geben mit der Reinigung der ganzen Anlage etc. Denn die Restaurierung der einzelnen Tempel wird immer noch von einem Land (z.B. China, Japan etc.) unterstützt. Aber Kambodscha ist nicht ohne Grund das 3. korrupteste Lande Asiens.
1 Tagesticket 37 USD
3 Tagesticket 62 USD
(ab Ausstellungsdatum müssen diese Tage innerhalb von 10 Tagen eingelöst werden, somit kann man auch gut einen oder mehrere Tage Pause machen)
7 Tagesticket 72 USD
(ab Ausstellungsdatum müssen diese Tage innerhalb von einem Monat eingelöst werden)
Unser 2. Tag - wieder mit dem Fahrrad
Am nächsten Tag schliefen wir aus, schnappten uns wieder ein Fahrrad und fuhren in Richtung Ta Phrom. Doch unterwegs passierte es, ein lauter Knall erklang. Seinen Hinterreifen war platt! Doch schon stand da ein Kambodschaner und meinte gleich da vorne sein ein Fahrradmechaniker. Super, dachten wir.
Beim näheren hinschauen merken wir dass es den ganzen Pneu zerrissen hatte. Dieser war schon so sehr runter gefahren dass der Schlauch zum Vorschein kam und das nicht nur an einer Stelle!
Doch leider hatte der Mechaniker keinen neuen Pneu, somit fuhr er mit seinem Fahrrad los um einen zu besorgen. Nach etwa 10 Minuten kam er zurück. Doch beim montieren merkte er dass er zu klein war. Nein!!!
Also schwang er sich erneut aufs Fahrrad. Mit lehren Händen kam er zurück. Da er gar kein Englisch sprach war die Verständigung sehr schwierig und wir verstanden zuerst nicht was er uns sagen wollte. Wir warteten und warteten...... Nach gefühlt 30 Minuten kam ein Junge auf dem Motorrad mit einem neuen Schlauch und Pneu. Nach weiteren 10 Minuten war alles repariert und weiter ging die Fahrt.
Obwohl wir natürlich wieder einmal viel zu viel bezahlten, bekamen wir den ganzen Betrag vom Guesthouse zurück erstatten über! Hätten wir nie gedacht...
Unterwegs zum Ta Prom - diese Ruinen dienten als Kulisse für den Film Tomb Raider - besuchten wir noch andere Tempel. Den kleinen Kravan Tempel und Banteay Kdei. Dieser Bau ähnelt dem Ta Prohm, ist aber weniger verziert und kleiner.
Ta Prohm ist eine aufgegebene Tempelanlage bestehend aus Tempel, Kloster, weiteren kleineren Gebäuden und der umgebenden Mauer mit Ecktürmen und Eingangspavillons.
Zur Zeit wird er gerade ein wenig restauriert, somit war ein Teil leider gesperrt für uns.
Da nun doch schon wieder Nachmittag war und unsere Beine schmerzten, fuhren wir wieder langsam zurück. Heute begnügten wir uns mit etwa 31 km.
Unser 3.Tag - unterwegs mit dem Roller
Am dritten Tag fuhren wir erneut für den Sonnenaufgang zum Ankor Wat. Aber dieses Mal nahmen wir den East-Eingang. Hier hat man zwar nicht so den schönen Sonnenaufgang, dafür ist er Menschenleer und er erleuchtet wunderschön in der Morgensonne.
Zudem liefen wir so schon mal ganz alleine in den Tempel. Bemerkten aber kurz darauf dass er eigentlich noch geschlossen ist und so warteten wir mit vielen Leuten gleich beim Eingang zum Tempel auf der West-Seite.
Als man um 6.15 Uhr offiziell rein konnte liefen wir gleich ins innere zum Treppen-Aufgang der ganz nach oben führt. Dieser wurde einige Minuten später auch geöffnet. Denn wenn man am Tage kommt ist es keine Seltenheit dass man sehr lange anstehen muss bis man hoch darf. Denn es dürfen sich nur eine gewisse Anzahl Menschen gleichzeitig oben aufhalten.
Da wir nun einen motorisierten Untersatz hatten führen wir zum Banteay Srei Tempel. Er hat sehr viele Verzierungen, welche noch sehr gut erhalten sind. Der Tempel an sich ist unserer Meinung nach nicht so beeindruckend.
Der Bakong Tempel hat uns da wieder viel mehr gefallen. Auch dieser befindet sich ein wenig ausserhalb, jedoch im Süden.
Bakong ist der erste monumentale Tempelberg, den ein Khmer-König in der Ebene errichten liess und stellt einen bedeutenden Entwicklungssprung in der Khmer-Architektur dar.
Sonnenuntergang zum Pre Rup
Wenn ihr übrigens das Eintrittsticket am Abend vor dem ersten Tagesbesuch kauft dürft ihr zum Sonnenuntergang zum Pre Rup Tempel. Wir sind mit dem Velo den weiten Weg dort hin geradelt, sind aber mächtig enttäuscht worden.
Da wir in Bagan waren, sahen wir dort um einiges besserer Sonnenuntergänge. Zudem hatte es tausende Menschen. Sind die Treppen vom Tempel hoch gelaufen und nach wenigen Minuten haben wir uns wieder auf den Rückweg gemacht... Haben nicht mal ein Foto gemacht !
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Reto H. (Mittwoch, 19 April 2017 12:18)
wunderschöne Fotos....