Unsere alternative zum Sonne-Mond-See wurde Tamsui, welches sich im Norden von Taiwan, oberhalb von Taipeh befindet und direkt am Fluss liegt. Dieser Bezirk diente früher Spaniern, Holländern und Engländer als Handelsposten. Daher gibt es dort entsprechend viele alte Kolonialbauten.
Zudem konnten wir von hier aus such gut einen Tagesausflug zum nahegelegenen Nationalpark machen.
Tamsui - New Taipeh
Tamsui ist ein Bezirk der Stadt Neu Taipeh, welche mit etwa 4 Millionen Einwohnern die grösste Stadt Taiwans ist. Neu-Taipeh entstand 2010 durch die Fusion aller 29 Städte und Gemeinden des ehemaligen Landkreises Taipeh und umschliesst die Stadt Taipeh.
Anreise: Am besten erreicht man diese Stadt mit der Metro . Es ist die Endstation der roten U-Bahn-Linie und somit auch ein gutes Tagesausflugsziel von Taipeh-City.
Wir kamen von Tainan, somit nahmen wir zuerst den Zug bis Taipeh und stiegen dann in die Metro um. Da wir das Zugticket nicht vor reservierten und Wochenende war hatten wir keinen reservierten Sitzplatz. Somit mussten wir die ganze Zeit, und ja es war seeeeehr lang, im Eingangsbereich des Zuges am Boden sitzen.
Tamsui ist auch ein beliebtes Ausflugsziel bei den Einheimischen. Somit war es nicht eine all zu grosse Überraschung dass es auch hier eine lange Marktstrasse gibt, welche sich nahe der MRT Station beginnt. Auch hier fand man alles mögliche zum essen, trinken und natürlich jede menge Krims Kram. Ihr geliebtes Gebäck, welches man mit diversen Füllungen bekommt, gab es auch. Probiert hatte sie jedoch immer das Gleiche - Vanille... Hmmmmm....
Bei einer kleinen Seitenstrasse fanden wir noch diese schönen, zum Teil 3D-Effect-Malereien. Erinnerte uns irgendwie an Brasilien, Rio de Janeiro. Dort gibt es auch so eine farbige Treppe, welche jedoch mit Kacheln beklebt ist.
Unten auf den Fotos noch einige kleinere Sehenswürdigkeiten die wir in Tamsui entdeckten.
Unterwegs mit dem Fahrrad
Wir mieteten uns ein Fahrrad (je 150 TWD für den ganzen Tag) und fuhren dem Fluss nach in Richtung Norden bis zur Tamsui Lovers Bridge, hier fliesst der Fluss ins Meer.
Fort Hobe
Auf dem Rückweg besuchten wir als erstes ein altes Fort. Das Hobe Fort war die erste Verteidigungslinie in Nord-Taiwan während der Qing-Dynastie. Denn der chinesisch-französische Krieg (1884-1885) in Tamsui erwies der Qing-Regierung, dass ihre Küstenverteidigung nicht so sicher war, wie es sein musste. Nach dem Krieg beschloss die chinesische Regierung, Taiwans Küstenabwehr mit den Festungen in Keelung, Tainan (Fort Zeelandia - welches wir auch besuchten) und Tamsui zu stärken. Das Fort wurde im Jahre 1886 beendet und liegt nicht man einen Kilometer vom schon bestehendem Fort Santo Domingo entfernt.
Der Eintritt kostet 90 TWD pro Person. Ist ein Tagesticket für beide Forts inkl. dem Little white House.
Wenige Meter entfernt befindet sich dieses Gebäude. Da es keine Leute hatte war es Perfekt dazu, denn wir haben uns in Tainan eine Drohne gekauft. Hier konnten wir sie das erste mal testen. Und wir mussten feststellen dass es gar nicht so einfach ist. Brauchen noch einige Flugstunden Übung.
Fort Santo Domingo
Etwas weiter im Süden besuchten wir das Fort Santo Domingo. Wie man schon erahnt wurde es von den Spaniern erbaut - hat aber im Laufe der Zeit desöfteren seinen Besitzer gewechselt.
Ab 1629 war Tamsui von den Spaniern besetzt. 1641 griffen die Holländer das Fort an. Nach der Vertreibung der Spanier stand der Hafenort einige Jahre unter der Herrschaft der Holländer - darum auch die Zoggeli unten auf dem Foto. 20 Jahre später verliessen sie nach der Niederlage gegen Zheng Chenggong ebenfalls Taiwan.
Von 1867 bis 1972 residierte auf dem Gelände das Britische Konsulat.
Das Fort ist nicht all zu gross. Im schönen Haus nebenan kan man sich die dazumalige Einrichtung anschauen. Für Chinesen wohl etwas eindrücklicher als für westler....
Gleich nebenan befindet ich das alte Oxford Collage, welches vor allem einen schönen Garten mit Teich hat.
Little White House
Das Little White House oder auch Tamsui Customs Officer's Residence genannt wurde während der Qing-Dynastie im Jahre 1870 gebaut.
Nachdem Taiwan gezwungen war, sich dem Aussenhandel zu öffnen, gründeten sie nach der Eröffnung des Tamsui-Hafens eine Zollstelle und beschäftigte Ausländer. Dieses beeindruckendes Stück Kolonialarchitektur ist die einzig verbleibende Residenzen von dreien, die nach 1869 für diese fremden Offiziere gebaut wurden.
Am Fluss nach in Richtung Süden
Da es erst Nachmittag war fuhren wir nun noch ein wenig in den Süden. Ab hier hatte es einen Veloweg am See entlang. Da es ja Wochenende war, hatte es jedoch hunderte Taiwanesen die ebenfalls das gleiche vor hatten.
Nach wenigen Kilometern kamen wir zu einer grossen, roten Brücke die über den Fluss führte. Auf den anderen Seite fuhren wir wieder hoch in den Norden. Es führt zwar dort keine Brücke mehr zurück auf die andere Seite, dafür gibt es jedoch eine Fähre welche in sehr regelmässigen abständen fährt und 48 TWD pro Person kostete.
Natürlich gab es auch dort in Duchuantou, direkt bei der Fähre, überall Essensstände und Souvenirs. Da sehr viele Leute mit der Fähre an das andere Flussufer wollten mussten wir nicht ganz eine halbe Stunde anstehen, dafür erwischten wir den Perfekten Moment und konnten den Sonnenuntergang auf der Überfahrt geniessen.
Yangmingshan Nationalpark
Der Yangmingshan-Nationalpark liegt nördlich von Taipeh. Er wurde 1985 ausgewiesen und hat eine Fläche von über 110 km². Der höchste Punkt des Parks liegt 1.120 m über dem Meer. In diese bergigen Region findet man Wasserfälle, Seen, Reisfeldern und auch Thermalquellen.
Anreise:
Wir besuchten den Park von Tamsui aus, er ist aber ebenso gut von Taipeh erreichbar. Dazu mussten wir mit der Metro bis zur MRT-Station Jiantan und dann mit dem Bus weiter.
Wir waren am Wochenende dort und waren schockert. Eine riesen Menschenschlange bildete sich bereits bei der Bushaltestelle und das obwohl der Bus in sehr regelmässigen Abständen fährt. Aber keine Angst, nicht alle fahren bis zum NP. Denn die meisten steigen bei der High School aus. Hatten wohl auch am Samstag morgen schule.
Eintritt:
Keine Nationalpark Gebühren, ist ja auch nicht ganz China.
Angekommen liefen wir die unzähligen Treppenstufen hoch zum Mount Qixing Main Peak und anschliessend zum East Peak.
Thomas war in den Flip Flops unterwegs und Flavia mit ihren Birkenstock Sandalen. Zum Teil wurden wir von den trittunsicheren Chinesen sehr komisch angeschaut. Denn einige waren mit top Wanderschuhen, Walkingstöcken etc. ausgerüstet als ob Sie eine Hochgebiergswanderung machen würden. Und dennoch liefen wir um einiges schnell runter als sie.
Oben angekommen beim East Peak zogen einige Wolken auf. Somit liefen wir nach einem kurzen Halt auf den anderen Seite runter. Eigentlich hatte ich auf gute Sicht auf den 101 Tower gehofft....
Da es zig diverse Wanderwege hat liefen wir auf der anderen Seite der Berges runter und liefen von dort aus zurück zur Bushaltestelle.
Wie gekommen ging's genau gleich, nur im umgekehrter Richtung wieder zurück nach Tamsui.
Wem es spass macht auf zum Teil sehr gut ausgebauten Wanderwegen zu wandern ist hier genau richtig. Der Park ist riesig, in einem Tag kan man auf keinen Fall alles sehen. Dennoch hat uns persönluch einen Tag gereicht um einen schönen Eindruck zu bekommen.
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