Unterwegs an der Nordküste

Mit dem Bus fuhren wir der Nordküste entlang von Tamsui bis nach Jiufen. Unterwegs legten wir trotz unserem viel zu vielem Gepäck zwei Stops ein. Einmal beim nördlichsten Punkt von Taiwan  und dann noch beim touristischen Yehliu Geopark.  

In Keelung mussten wir nochmals den Bus wechseln und dann kamen wir am Abend ein wenig erschöpft im Hostel in Jiufen mit wunderschöner Aussicht an.


Fortbewegung

Von Tamsui fährt ein Touristenbus Nr. 862 (Crown Northern Coast Line) der Nordküste nach bis nach Keelung, welcher an diversen kleineren bis grossen Sehenswürdigkeiten hält. Der kleine Touristenbus fährt am Wochenende etwa jede halbe Stunde, unter der Woche nur jede Stunde. Somit muss man immer ein wenig die Uhr im Auge behalten. 

Es gibt auch den lokalen, grossen Bus mit der gleichen Nr. 862. Dieser hat zwar das gleiche Ziel - Keelung - fährt aber direkter und lässt einige Sehenswürdigkeiten die nicht an der Hauptstrasse liegen aus. Was aber nicht immer schlimm ist, meistens muss man nur einige Meter mehr laufen. Diesen Bus nahmen wir von Tamsui aus bis zum nördlichsten Kap.  


Fuguei Cape

Das Kap ist der nördlichste Punkt in Taiwan. An seiner Spitze steht der schwarzweisse Fuguei-Kap-Leuchtturm, leider konnte man nicht auf den Turm, die Aussicht wäre sicher sehr schön gewesen.

Südöstlich vom Kap, nur wenige Minuten vom Leuchtturm entfernt befindet ein wunderschöner Ort, wenn die Flut niedrig ist, das Laomei Algal Reef.

Aber alles der Reihe nach. An der Hauptstrasse von Fujicun stiegen wir aus dem Bus und liefen mit unseren Rucksäcken zum Tourist-Fischmarkt. Viel los war hier jedoch nicht. Da wir ja ein spezielles Stahlseil für unserer Rucksäcke haben konnten wir sie ohne bedenken draussen an einen Pfosten binden. Nur unsere kleinen Rucksäcke mit den Wertsachen nahmen wir mit.

Wir liefen zuerst der Küste nach zum Leuchtturm. Anschliessend ging's weiter zur Laomei Beach, eine der schönsten Strände von Taiwan. Nein er ist nicht schneeweiss oder so was. Denn erst als man näher an den Strand lief sah man die Schönheit.

Über hunderte, ja gar tausenden von Jahren hat sich das Wasser seine Rillen in das Vulkangestein gefressen mit der täglichen Flut und Ebbe. Dazu kommt nun der saftig grüne Algenüberzug der entsteht da der Stein zeitweise unter Wasser ist und dann wieder die Sonne drauf scheint. Aber Achtung, die heisse Sommersonne killt die Algen. Im April und Mai soll der Algenteppich am schönsten sein. Wir waren Anfangs Mai dort und der Teppich präsentierte sich in einem saftigen grün.


Chin Pao San Cemetery und der Teresa Teng Memorial Park

Mit dem Touristenbus fuhren wir weiter. Plötzlich verliess dieser die Hauptstrasse und fuhr in die Berge hoch. Wir fragten uns schon wohin er nun fährt und da sahen wir einen mit kleinen und grossen "Tempel" verbauten Berghang. Sieht aber aus wie ein Friedhof dachten wir uns.

Doch wir hatten einfach nicht genügend Zeit um auszusteigen, das ganze genauer zu betrachten und um rauszufinden warum dies zu einer Touristenroute gehört. Denn der nächste Bus wäre erst wieder in einer Stunde gefahren und wir wollten unbedingt noch zum Yehliu Park und hatten Angst dass wir dann dort nicht genügend Zeit hätten.

Folgende Bilder sind von Google:

(Denn meine Fotos durch die dreckige Busscheibe sind so was von beschissen geworden)

Wir informierten uns danach. Es ist tatsächlich ein privater Friedhof - so wie es aussieht vor allem für die Reichen - an einem Berghang mit einer wunderschönen Umgebung und Aussicht. 

Und nun dazu warum dieser Friedhof touristisch ist. Die am häufigsten besuchte Grabstätte gehört zur taiwanesischen Sängerin Teresa Teng. Ihr Gedächtnisgarten kennzeichnet eine lebensgrosse Statue.

Ihre Lieder wurden in den frühen 1980er Jahren verboten. Ihre Popularität in China wuchs aber trotzdem dank dem Schwarzmarkt. Als Teng-Songs weiterhin überall gespielt wurden, von Nachtclubs bis zu Regierungsgebäuden, wurde das Verbot ihrer Musik bald aufgehoben. Ihre Fans nannten sie "Little Deng", weil sie den gleichen Familiennamen wie Deng Xiaoping hatte. Es gab ein Sprichwort, dass "Deng der kommunistische Führer am Tag regierte, aber Deng die Sängerin regierte bei Nacht". 


Yehliu Geopark Park

Der Yehliu Geopark Park wird gut besucht, da er auch in einem Tag von Taipeh aus besucht werden kann. Die von der Natur über Jahrtausende geschaffenen Felsformationen durch Erosionen und andere Naturgewalten sind atemberaubend.

 

Eintritt: 80 TWD pro Person / Öffnungszeiten 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr

Uns hatte es an einigen Orten im Park jedoch definitiv zu viele Leute. Sie hielten sich auch nicht an die Verbotstafeln oder Absperrungen und stiegen trotz Verbot fast auf die Felsformationen drauf um ein Foto zu schiessen oder fassten auch alles an. Darum hatte es auch sehr viele Parkwächter die mit ihren Pfeiffen die Besucher wieder zurechtweisen mussten.

Im Park kann man direkt zu diesen Feldern mit den speziellen Felsformationen laufen und sie somit von allen Seiten her begutachten. In der nähe vom Eingang hat es eine Nachbildung vom Queens Head (Königinnenkopf), dem wohl berümtesten Felsen im ganzen Park. Er soll dem Kopf der ägyptischen Königin Nofretete ähneln. Beim original musste man anstehen um ein gutes Foto zu ergattern, hier konnt man sich Zeit nehem, wenn nicht gerade eine der grossen Chinesengruppen vorbei kam.

Der Geopark ist auch bei Fossilienliebhabern sehr beliebt, da man einige zum Teil gut erhaltener Fossilien finden kann.


Wir nahmen anschliessend an der Hauptstrasse den nächst kommenden Bus bis Keelung. Denn dort mussten wir nochmals umsteigen. 

Wir waren froh dass der Bus direkt vor unserem Hostel hielt. Hier kann mal leider nicht mehr wie in Südostasien einfach am Busfahrer sagen er soll doch jetzt bitte anhalten, denn er hält wie in der Schweiz nur an den offiziellen Haltestellen. 

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