Mit dem Zug nach Hsipaw

Ein weiteres Highlight in Myanmar ist eine Zugfahrt. Er ruckelt, schüttelt und holpert die ganze Zeit über! Eine touristisch berühmte Strecke ist diese Zugfahrt, die in Mandalay startet und meist in Hsipaw endet, obwohl der Zug noch weiter fahren würde. Richtig Berühmt ist eigentlich nur ein kurzer Abschnitt, die Fahrt über das Goteik-Viadukt. Es handelt sich um die höchste Brücke in Myanmar und die grösste Eisenbahn-Bockbrücke der Welt zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung 1900.

Die Zugfahrt in Mandalay beginnt um 4 Uhr morgens. Dies ist einer der Gründe warum wir mit dem Bus bis nach Pyin oo Lwin gefahren sind. Ein weiterer ist dass man um diese Zeit sowieso nicht sehr viel sieht da es dunkel ist und so konnten wir noch den prächtigen Wasserfall in Pyin oo Lwin besuchen.

Wir stiegen somit um ca. 8.20 Uhr in den Zug ein. Wir gönnten uns die Upper Class (2'700 MMT pro Pers.), welche jedoch nur minim teurer war als die Holzklasse, wo die Bänke wirklich nur aus Holz sind. Dies kann bei einer so langen, ca. 6.5 stündigen Fahrt schon sehr unangenehm werden. Unsere, ja man kan schon fast sagen Liegen, waren super. Man konnte die Lehne sehr weit nach hinten senken und sie waren wirklich sehr bequem.

Unterwegs kamen einige einheimischen Frauen wie auch Jungs rein die versuchten diverse Getränke, Früchte und Gepäcke etc. zu verkaufen.

Da es so ruckelte hatten wir unser Gepäck gesichert auf der Gepäcksablage.

Und dann sah man sie endlich. Alle schauten aus der Linken Fensterseite raus und fingen wild an zu fotografieren. Das Gute ist es gibt keine Glasscheiben. Somit hat man zwar ab und zu fast einige Sträucher im Gesicht wenn man zum Fenster raus schaut, dafür luftet es aber schön wenn es zum Mittag hin immer wärmer wird und man hat natürlich keine verdreckten Scheiben die einem das Foto zerstören können.

Bevor man dann über das Viadukt fährt, fährt man eine Schlangenlinie so dass man abwechselnd von einer zur anderen Fensterseite raus schauen kann. Zudem gibt es einen Halt kurz vor der Brücke, über welche der Zug sehr, sehr langsam fährt.

Die Landschaft danach bis nach Hsipaw war sehr farbenfroh. Immer wieder hatte es gelbe Felder. Was es genau ist kann ich nur vermuten. Vielleicht wisst ihr es?!

Am Nachmittag, ca. 15.00 Uhr kamen wir in Hsipaw an. Wir gingen gleich zum Hotel und machten uns zu Fuss auf um den Sonnenuntergang auf dem Hügel bei der Thein Taun Pagoda zu bestaunen. Oben angekommen waren wir fast alleine. Erst kurz vor dem Untergang kam eine chinesische Reisegruppe und machte die ganze Stimmung zur Nichte. Grrrrr......

Auf dem Rückweg zum Hotel entdeckten wir noch einen Night-Market. Thomas versuchte auch sein Glück beim Büchsen-Schiessen und gewann sogar ein Bier.

Am nächsten Tag mieteten wir uns ein Velo und fuhren die Strassen rauf und runter. Eine Burg die wir besichtigten wollten war leider geschossen und erst ab 15 Uhr geöffnet. Da unser Nachtbus zum Inle Lake aber um 17 Uhr abfuhr lag das nicht mehr drin.

Dafür fuhren wir auf die andere Seite vom Fluss und konnten zusehen wie sie ihre Wasserbüffel, oder was es auch immer sind, zum Fluss brachten um sie zu baden. Ein kleiner Junge badete auch und missbrauchte diese als Spielzeug. Sah sehr witzig aus. Hätten nie gedacht dass diese so ruhig bleiben und das ganze so hinnehmen. Hier ein Link zum Video auf Instagram.

Und da war der Tag auch schon wieder rum und wir stiegen in unseren am Tag davor gebuchten Nachtbus zum Inle Lake.

In Hsipaw selbst gibt es ansonsten nicht all zu vieles zu Sehen. Es werden jedoch schöne Trekking Touren angeboten in die umliegenden Dörfer, was wir jedoch nicht machten. Haben seit China vorerst genug Muskelkater gehabt und sind mehr auf Erholung aus.

Einige Fakten zum Goteik-Viadukt gemäss Wikipedia:

• Der Viadukt erstreckt sich von einem Ende zum anderen über 15 Stütztürme mit Spannweiten von jeweils 12 Meter und einem Doppelturm von 24 m auf einer Gesamtlänge von 689 Meter.
• Die Konstruktion bringt die Brücke auf eine Höhe von 250 Meter über Flussniveau.
• Aufgrund der technischen Bedingungen und der topographischen Verhältnisse gilt dieses Bauwerk als Meisterwerk von Weltstandard.
• Da die Linie von Mandalay nach Lashio strategisch wichtig ist, wurde 1976–1978 eine Ersatzstrecke mit vielen engen Kurven bis tief in die Schlucht hinunter gebaut, mit einer kurzen Brücke über den Fluss.